Manna oder Wurst

Ein junger Theolog in B. besaß eine sehr renommierte Geistesgegenwart, und um ihn aus dieser zu bringen suchten seine Freunde alle nur mögliche Gelegenheit auf. Der Studio predigte eines Tages in einem kleinen Dorfe ohnweit B. und bewies eben der Gemeinde die Allmacht und Wohltätigkeit Gottes, wo er unter andern auch den Manna-Regen in der Wüste anführte. Er stellte dieses seiner Gemeinde fragweise auf und fragte im Eifer seiner Rede: Und was ließ Gott zur Nahrung der Kinder Israel vom Himmel regnen?

„Wurst!“ rief eine tiefe Baß-Stimme zur Kirchentüre herein. Ohne sich außer Fassung bringen zu lassen und in seinem Vortrage irre zu werden, fuhr der Studio, der die Ursache dieses höchst unzeitigen Scherzes verstand, fort: „Nein, es war keine Wurst, die Kinder Israel durften kein Schweinefleisch essen, es war Himmelsbrot, es war Manna und Ziegenhainer, um die Frommen zu speisen und die Übermütigen und Ruhestörer zu prügeln.

Der übel angebrachte Scherz des den Gottesdienst störenden Studio führte die wohlverdiente Strafe nach sich. (nr. 3)

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